Splitboard-Bindungen müssen viele Ansprüche erfüllen

Beim Snowboard hält die Bindung den Stiefel auf dem Board. Die Bindung kann zwar individuell eingestellt werden, ist aber grundsätzlich fest mit dem Board verbunden. Splitboard-Bindungen sind etwas komplizierter, denn anders als beim Snowboard hält die Bindung nicht nur den Stiefel auf dem Board, sondern ist auch Bestandteil des Mechanismus, der die bis zu vier Teile des Splitboards zusammenhält. Splitboard-Bindungen müssen nicht nur Snowboard-tauglich sein, sondern auch alle Vorzüge einer Tourenski-Bindung mitbringen. Sie müssen sich mit wenigen Handgriffen umsetzen lassen, sodass am Berg schnell aus den Tourenski ein Board mit Freeride-Eigenschaften wird und umgekehrt. Hohe Ansprüche für so ein einfaches Bauteil, findet Gregor, der vom Snowboard schon die unterschiedlichen Bindungssysteme kennt. Mit Andy hat er sich über die verschiedenen Möglichkeiten beim Splitboard unterhalten, und die Diskussionspunkte der beiden sollen Dir nicht vorenthalten werden.

  • Was konkret unterscheidet Splitboard-Bindungen von Snowboard-Bindungen?
  • Gibt es eine Art Standard-Bindung?
  • Eignen sich Splitboard-Bindungen für Hardboots oder für Softboots?

Bindungen können angepasst werden - das macht aber nicht immer Sinn Andy weiß, dass Snowboarder, die mit dem Splitboard ihren Horizont erweitern, gerne bei ihren bekannten Bindungen bleiben. Das sind Systeme, an die sie gewöhnt sind. Die Hersteller und die Handhabung der Systeme sind vertraut. Warum also gleich alles über Bo(a)rd werfen? Gregor hält dagegen: "Natürlich kannst Du Deine Snowboard-Bindung über die Slider Plate (die Platte, auf der mit Schrauben und T-Nuts die eigentliche Bindung befestigt wird) auch auf dem Splitboard befestigen, alle Bindungen können angepasst werden. Aber warum willst Du das ganze Gewicht am Fuß haben und so hoch stehen, wenn es spezielle Bindungen gibt, die leichter sind und Dir einen besseren Stand ermöglichen?" Leichter? Das Gewicht ist also der springende Punkt? "Na klar! Zusätzliches Gewicht macht beim Tourengehen doch keinen Spaß." Das sieht Andy ein. Gregor erklärt weiter: "Bei speziellen Splitboard-Bindungen ist die Slider Plate integriert." Andy resümiert: Die Kraftübertragung ist in diesem Fall besser, das Gewicht ist geringer, und das Ganze ist einfacher zu handhaben. VOILE, karakoram, BURTON - verschiedene Systeme oder nur unterschiedliche Hersteller? Die unterschiedlichen Hersteller bedienen sich auf den ersten Blick ganz unterschiedlicher Systeme, was die Bindungen und die damit verbundene mögliche Montage am Splitboard angeht. Aber Gregor weiß: "Das sieht nur so aus. Die unterscheiden sich eigentlich kaum, denn im Endeffekt gibt es das Standardsystem, auf dem die meisten Hersteller aufbauen, und das System von BURTON." Andy weiß vom Snowboard: BURTON benutzt drei Löcher, um die Bindung zu befestigen, alle anderen haben vier Löcher je Bindung. "Die anderen, karakoram und K2 et cetera, benutzen das System von VOILE", erklärt Gregor, "Das ist nämlich unglaublich sinnvoll: Einfach in der Bedienung und trotzdem flexibel anpassbar und stabil. Nur das Gewicht ist etwas hoch, und es gibt Versuche, das zu reduzieren. Alle Modelle basieren aber immer noch auf dem Vier-Loch-System und sind absolut kompatibel." Es geht dabei auch um das Interface, mit dem Bindung und Board verbunden werden. Das System von VOILE passt (außer bei BURTON) eigentlich immer. karakoram ist eine Ausnahme, hier wird das Interface immer mitgeliefert. Gregor weiß: "Die Clips von VOILE passen mit dem karakoram-Interface nicht zusammen. Aber Clips kann man auch nachträglich austauschen." Splitboard-Bindungen sind für Softboots gedacht Die meisten Splitboarder nutzen Softboots. Du brauchst Dir also im Grunde keine Gedanken über spezielle Bindungen für Hardboots zu machen. Je nach Bindung kann das Fahrgefühl dabei durchaus schon in Richtung Hardboot gehen. Für die ganz feste Verbindung zwischen Dir und Deinem Board (was natürlich Geschmackssache ist) sorgt übrigens karakoram - das System ist in dieser Hinsicht gerade einzigartig. Generell liegt es natürlich an Deinen Präferenzen, welche Splitboard-Bindungen Du verwendest. Gregor und Andy haben aber noch einen Ratschlag: "Achte bei der Wahl der Bindung nicht nur auf die Kompatibilität mit Deiner vorhandenen Ausrüstung. Vieles kann man nachträglich noch anpassen oder austauschen. Das Gewicht allein ist auch nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, dass Du am Berg schnell und mit wenigen Handgriffen Dein Board umbauen kannst. Bei allen nur denkbaren Wetterbedingungen und mit dicken Handschuhen."